Drapeaux canadien, français et anglais flottant autour d'une stèle commémorative, plage et falaises en arrière-planDrapeaux canadien, français et anglais flottant autour d'une stèle commémorative, plage et falaises en arrière-plan
©Stèle commémorative du 19 août 1942|Yann Pelcat
Die Operation Jubilee

Das Opfer der Kanadier

Der Dieppe-Raid

Im August 1942 waren Dieppe und die benachbarten Küstenstädte Schauplatz einer der tragischsten Episoden desZweiten Weltkriegs. Die Operation Jubilee, die in den Geschichtsbüchern kaum Erwähnung findet, verbindet die Einwohner von Dieppe für immer mit ihren kanadischen Brüdern.

Ein militärisches Fiasko

In der Nacht des 19. August 1942 machten sich 6000 Soldaten, darunter 5000 Kanadier und 1000 Briten (darunter 50 amerikanische Ranger und 15 Kommandos der Freien Französischen Streitkräfte), verteilt auf 150 Schiffe, auf den Weg nach Dieppe. Die Mission? Die Zerstörung der Küstenverteidigung und einiger strategischer Infrastrukturen. Der Plan? In der Nacht angreifen.

Der Überraschungseffekt ist jedoch dahin, sobald eine der Gruppen auf einen kleinen deutschen Konvoi stößt, der von der Nordsee kommt. Der Angriff verzögerte sich und die Truppen landeten im Morgengrauen auf einer 20 km langen Front, die aus fünf Stränden bestand: Berneval, Puys, Dieppe, Pourville und Varengeville.

Schwere Verluste

Die deutschen Soldaten sind bereit und sitzen strategisch auf den Klippen, um ihre Stellungen zu verteidigen. Es folgte eine äußerst gewalttätige und chaotische Episode. Die Deutschen feuerten ununterbrochen Salven ab und wurden dabei von den Bombardements ihrer Luftwaffe unterstützt. Die Alliierten sind in einem regelrechten Schraubstock gefangen. Die für die Operation vorgesehenen Churchill-Panzer werden den alliierten Soldaten keine große Hilfe sein: Die meisten bleiben stecken. Sie kommen nicht weiter als bis zum Strand.

Die Alliierten kämpfen tapfer, werden aber wenige Stunden später zur Aufgabe gezwungen. Nur wenigen Überlebenden gelingt es, nach Großbritannien zurückzukehren, während 2000 alliierte Soldaten in Gefangenschaft geraten. 1200 Männer verloren ihr Leben. Auch 46 Zivilisten kamen bei dem Angriff ums Leben.

Versprechen gehalten

Am 1. September kehren die kanadischen Soldaten zurück, um Dieppe unter dem Jubel der Einwohner von Dieppe zu befreien. Es ist die 2. kanadische Division, die an jenem Morgen im August 1942 so sehr gelitten hatte, der die Ehre zuteil wird, als erste in die Stadt einzumarschieren und damit symbolisch Rache zu nehmen.

Jahrzehnte später, im Jahr 2001, wurde das kleine italienische Theater, das Zeuge der Kämpfe wurde und in dem kanadische Soldaten Zuflucht gefunden hatten, zum Ort der Erinnerung an den Überfall.

Pflicht zur Erinnerung

Der Friedhof von Les Vertus wurde von den Deutschen angelegt, da die Alliierten gezwungen waren, die Leichen der gefallenen Soldaten an den Stränden zurückzulassen. Die Stelen sind nach deutscher Art Rücken an Rücken in Doppelreihen positioniert. Es ist der einzige Friedhof der Alliierten, der diese Besonderheit aufweist.

Der Friedhof von Les Vertus wird heute vom Commonwealth gepflegt. Jedes Jahr erinnern und ehren Dieppe und die Nachbarstädte anlässlich der Gedenkfeiern zum Raid diese Männer, die für ihre Freiheit gefallen sind.

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